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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Gewöhnliche Vogelmiere

(Stellaria media)

Vögelichrut, Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm, Hustdarm – Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

Verwendung in der Naturheilkunde

Vogelmiere ist eine weitverbreitete Pflanze, die in grossen Beständen wächst und vielerorts sogar im Winter gesammelt und zu unserem Wohlbefinden genutzt werden kann.

Sie wird von zahlreichen Kräuterkundigen seit Jahrhunderten sehr geschätzt. Sebastian Kneipp empfahl Vogelmiere beispielsweise bei Lungenleiden und Johann Künzle schrieb: «Salat von Vogelmiere ist besonders herzschwachen Leuten zu empfehlen. Auflagen von frischer Vogelmiere sind heilsam bei Lungenentzündungen» (Künzle, 1947, S. 481).

Innerlich angewendet kann Vogelmiere eine reinigende und kräftigende Wirkung auf den Körper haben. Dieser reinigende Effekt kann sich positiv auf Blut, Nieren und Blase auswirken und bei Hautbeschwerden wie Schuppenflechte und Ekzemen unterstützend wirken. Vogelmiere enthält unter anderem Saponine, die schleimlösend und auswurffördernd wirken können. In der Naturheilkunde wird Vogelmiere deshalb unter anderem bei produktivem Husten oder Asthma eingesetzt. Dabei wird das Kraut gekaut und heruntergeschluckt oder als Tee zubereitet. 

Vogelmiere kann äusserlich angewendet eine kühlende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung entfalten. Das frische, zerriebene Kraut oder ein Tee des Krauts können in Form von Umschlägen bei schlecht heilenden Wunden, kleinen Verletzungen, Verbrennungen, Schürfwunden und Ausschlägen helfen. Falls man die Pflanze in Form von Tee anwenden möchte, sollte man diesen vor der Anwendung abkühlen lassen.

  • Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Vogelmiere ist ein wahres Kraftpaket und enthält etwa doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie Kopfsalat. Und schon 50 g des Krauts decken den täglichen Bedarf an Vitamin C eines Erwachsenen. Das frische Kraut oder frisch gepresster Saft aus Vogelmiere kann somit ein mögliches Winterdefizit an Mineralien und Vitaminen ausgleichen. Vogelmiere ist ganzjährig zu finden und gesammelt werden die frischen, oberirdischen Teile. Wegen der grossen Bestände kann meist eine ausreichende Menge der Pflanze effizient gesammelt werden.

Der Geschmack der Pflanze ist mild und erinnert an rohen Mais. Sie eignet sich besonders gut als roher Snack, für Aufstriche oder als Beigabe im Salat. Sie ist wegen ihres milden Geschmacks auch bei Kindern beliebt und eignet sich hervorragend für grüne Smoothies. Auch gekocht kann sie als zartes Wildgemüse in Pestos, Suppen, Eintöpfen, Reis- und Gemüsegerichten oder Aufläufen hervorragend eingesetzt werden.

Vorsicht:

Vogelmiere sollte nicht in grossen Mengen gegessen werden, da die enthaltenen Saponine den Magen reizen können.


Wissenswertes

Vogelmiere ist in ihren bevorzugten Biotopen weltweit verbreitet. Sie ist oft in Gärten, auf Äckern, an Wasserufern, an Wegen und sogar in Töpfen zu finden.

Wegen der starken und frühen Samenbildung wird sie häufig als lästiges «Unkraut» bezeichnet. Vogelmiere ist zudem zwittrig und kann sich selbst bestäuben, was oft der Fall ist und zur starken Vermehrung der Pflanze beiträgt. Jede Pflanze kann bis zu 15‘000 Samen bilden, die bis zu 30 Jahre keimfähig bleiben. Sogar im Winter können aus diesen Samen neue Pflanzen entstehen.

Vogelmiere erreicht Höhen zwischen 10 und 40 cm und bildet oft grüne Bodenteppiche. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, eiförmig, ganzrandig und zugespitzt. Der Stängel ist rund, besitzt auf einer Seite eine feine Haarlinie und hat eine weisse Ader im Inneren. Die fünf weissen Blütenkronblätter sind fast bis zum Grund zweigeteilt, so erscheint es, als wären es zehn Blütenkronblätter. Die Kelchblätter sind behaart und aus der Blüte ragen violette Staubbeutel hervor.

Die feine Haarlinie am Stängel ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal und erfüllt zudem eine funktionale Aufgabe. Tautropfen können entlang dieser Haarlinie zur Wurzel laufen und die Pflanze mit wertvollem Wasser versorgen.

Die Samen sind im Winter bei Vögeln und auch bei Hühnern ein beliebtes Futter und die Ader im Inneren des Stängels erscheint wie ein Darm. Diese Beobachtungen deuten auf die beiden Namen «Hühnerdarm» und «Vogelmiere» hin.

Literaturverzeichnis:
Künzle, J. (1947). Das Grosse Kräuterheilbuch. Olten: Otto Walter AG.

Gurkensalat mit Vogelmiere

Zutaten für 4 Personen

  • 400 g Gurken

Sauce: 

  • 100 g Quark, mager

  • 10 g Gezupfte Vogelmieren

  • 1 Knoblauchzehe, gehackt

  • 1/2 Zitrone, frischer Saft

  • 1 x Pfeffer aus der Mühle

  • 1 Spritzer Tabasco

  • 1 Spitzer Worcestershire-Sauce

  • 1 Rote Zwiebel in dünne Scheiben geschnitten 

 
Zubereitung

  1. Vogelmiere und Gurke gut waschen. Blätter von der Vogelmiere und Knoblauchzehe fein hacken. Die Gurke in dünne Scheiben schneiden und auf einem Teller auslegen.
  2. Magerquark mit den restlichen Saucenzutaten in eine Schüssel geben und mit einem Schwingbesen gut verrühren.
  3. Die Sauce erst kurz vor dem Servieren über die Gurkenscheiben geben. Mit Blüten der Vogelmiere und den roten Zwiebelringen garnieren.

Die Autoren

Dominik Imhof

Dominik Imhof, aufgewachsen in Muotathal, entdeckte früh seine Leidenschaft für Wildpflanzen und Pilze. Nach einer Karriere als Handballspieler und einer Ausbildung zum Elektroingenieur vertiefte er sein Wissen in Ernährung und Gesundheit.

Er absolvierte Ausbildungen zum Fachberater für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen und Wildpilzen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) sowie zum Heilpflanzenfachmann TEN. Heute teilt er seine Expertise in Exkursionen, Workshops und Gruppenevents.

Auf seiner Webseite finden Sie umfassende Informationen zu Wildpflanzen, aussergewöhnlichen Produkten und vielem mehr.

uchruut.ch


Mirko Buri

Mirko Buri kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Der ehemalige Gault-Millau-Koch ist Begründer von FOODOO, dem Verarbeiter von aussortiertem Gemüse, das sich im Grosshandel nicht rentabel vermarkten lässt. Vom Food-Waste-Pionier erschienen ist unter anderem das Kochbuch «Restenlos glücklich».

Bis im März 2020 betrieb er mit «Mein Küchenchef» zudem das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz.

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