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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Wacholder

Wacholder = Juniperus communis // Zypressengewächs = Cupressaceae

Flur- und Volksnamen: Rucholder, Kronawit, Feuerbaum, Weckholder

Wacholder Beeren und Zweig

Geschichtliches

In alten Schriften und Sagen findet man viele Hinweise, dass der Wacholder in früheren Zeiten eine grosse Bedeutung als Heil- und Schutzpflanze hatte. Daraus lässt sich auch schliessen, dass der Feuerbaum – wie der Wacholder im Volksmund auch genannt wird – eine wichtige Räucherpflanze war. Als in Europa die Pest wütete, versuchten die Menschen mit Hilfe des Wacholders zu überleben. Sie räucherten die Häuser aus, assen die Beeren und entzündeten in den Städten grosse Wacholderfeuer zum Schutz vor dem «schwarzen Tod».

Um die Ausbreitung von Viehseuchen zu verhindern, wurden gesunde Tiere zur Vorbeugung und kranke Tiere zum Verbrennen und Vertreiben der Krankheit durch das Wacholderfeuer gejagt.

Botanik und Kultur

Wacholder ist ein auf der nördlichen Halbkugel vorkommender, niederliegender, bis etwa sechs Meter hoch wachsender, verholzender Strauch und gehört zur Familie der Zypressengewächse. Er hat silbrig-grüne, spitze Nadeln und trägt vom Spätfrühling bis zum Sommer kleine, gelb-grüne Blüten. Die Pflanze ist zweihäusig. Es gibt also Wacholdersträucher mit männlichen und solche mit weiblichen Blüten. Die Beeren brauchen gut drei Jahre, bis sie reif sind. In dieser Zeit sind sie erst grün, wechseln dann zu silbrig-rot bis sie endlich als die uns bekannten schwarzen Wacholderbeeren geerntet werden können. Der Wacholder nimmt sich auch für die Verbreitung seiner Art Zeit. So kann es bis zu fünf Jahre dauern, bis die Samen zur Keimung auflaufen. Wird der Wacholder kultiviert um später Beeren zu ernten, werden die weiblichen Pflanzen mittels Stecklingen vermehrt.

Möchte man den Wacholder zum Räuchern verwenden, erntet man im Spätherbst die Triebspitzen oder sammelt das eher selten vorkommende Harz.

Hinweis: Der Wacholder ist eine geschützte Pflanze und man baut ihn deshalb mit Vorteil im eigenen Garten an. Im Hausgarten ist er ein recht unkomplizierter Gast, welcher selten von Schädlingen befallen wird. Zur Stärkung empfehlen wir Ihnen, den Wacholder hin und wieder mit Schachtelhalmextrakt zu überbrausen. Der Wacholder kommt mit fast allen Bodenarten zurecht, eignet sich auch für exponierte Standorte und kann sonnig bis halbschattig stehen.

Verwendung in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde hat der Wacholder eine wichtige Bedeutung als Räucher- und Duftpflanze. Erwiesenermassen wirkt der Duft aus der Verdunstung der ätherischen Öle oder der Rauch aus dem Verglühen von Zweigspitzen oder der Beeren. Wacholder ist in einem hohen Masse keimtötend. Er kann so sehr gut zur Reinigung von Krankenzimmern eingesetzt werden.

In der Naturheilkunde benutzt man vom Wacholder die Zweige und die Beeren. Die Zweige müssen dünn geschnitten und zum Trocknen an einem möglichst luftigen Platz ausgelegt werden.

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Weckholders – wie der Wacholder im Volksmund auch genannt wird – werden u. a. zu Salben verarbeitet und als Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen, bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Dermatitis verwendet. Die Beeren wirken harntreibend. Sie unterstützen damit den Abbau von Harnsäureablagerungen in den Gelenken und werden deshalb ebenfalls zur Behandlung von Gicht, Rheuma und zur Linderung bei Arthritis eingesetzt.

Wacholderschnaps (z.B. Gin) hilft bei Appetitlosigkeit und regt die Verdauung an.

HINWEIS: Wir empfehlen Ihnen, während der Schwangerschaft auf Wacholder zu verzichten. Die ätherischen Öle dieser Pflanze können die Gebärmutter stimulieren und allenfalls vorzeitige Wehen hervorrufen. Dies könnte im schlimmsten Fall eine Frühgeburt herbeiführen.

Bei Fragen über die sehr vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Wacholders empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Wacholderbeeren sind in Form von Gin ein beliebtes Apéritiv-Getränk und regen so den Appetit an.

Durch die keimtötende Wirkung werden die warm-würzigen Wacholderbeeren auch zum Konservieren von Fisch und Fleisch eingesetzt. Die aromatischen Beeren machen viele Speisen bekömmlicher und sind ein beliebtes Gewürz. Ihrer verdauungsfördernden Wirkung wegen sind sie eine beliebte Zutat in der währschaften Küche. Sie schmecken sehr gut zu Sauerkraut, bereichern viele Fleisch- sowie Wildgerichte und passen hervorragend zu dunklen Saucen, Pasteten und Geflügelterrinen. Die Beeren werden meist mitgekocht. Sie können aber auch zerdrückt verwendet werden. Wacholderbeeren bereichern unseren Speiseplan mit ihrem würzigen Aroma und verwöhnen uns in der Winterszeit mit ihrem warmen Duft.

Pasta an leichter Wacholder-Gin-Sauce mit Garnelen

Rezept: Pasta an leichter Wacholder-Ginsauce und Garnelen

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 350 g Nudeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 20 Crevetten (ca. 300 g )
  • 1 Schalotte gewürfelt
  • 30 Wacholderbeeren, grob zerstossen
  • 300 ml Gemüsebouillon
  • 4 cl Gin
  • Wenig Zitronenabrieb
  • 150 g Creme fraîche
  • 20 g Butter kalt
  • Frische Kräuter zum dekorieren
  • Salz, Pfeffer

 


Zubereitung:

  1. Schalotten in 1 EL Olivenöl glasig dünsten. Wacholderbeeren beigeben und ganz kurz mitdünsten. Mit Gin (kann auch weggelassen werden) und der Gemüsebouillon ablöschen.
  2. Den Sud auf ca. die Hälfte einreduzieren (einkochen) lassen. Durch ein Sieb giessen. Die Creme fraîche zugeben und nochmals ein wenig kochen lassen. Die Butter beigeben und einmal kräftig durchrühren oder mixen.
  3. In einer Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen und die Garnelen darin glasig braten (nicht zu lange). Die Pfanne vom Herd nehmen und wenig Zitronenabrieb über die heissen Garnelen geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. Die Sauce mit den Nudeln mischen, schön anrichten und mit den gebratenen Garnelen und den Kräutern ergänzen.

Hinweis: Je feiner die Wachholderbeeren zerstossen sind, umso intensiver wird das Wachholder Aroma in der Sauce. Das Aroma in der Sauce ist mit den angegebenen Mengen schön ausgeglichen und nicht zu dominant.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Caro und Tobi Thaler

Caro und Tobi Thaler kreieren seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Beide haben eine Lehre als Koch absolviert, sich später aber noch in andere Richtungen weiterentwickelt. Caro im Sozialbereich, Tobi in der Technologiebranche. Die Leidenschaft für das Kochen ist geblieben und diese vermitteln sie unter dem Motto «das Leben isst bunt» u. a. auf ihrem Rezeptportal foodwerk.ch. Ganz im Sinne der Familientradition steuert Tochter Liv ab und zu auch schon ein Rezept bei.

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