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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Muskatellersalbei

Muskatellersalbei = Salvia sclarea // Lippenblütler = Lamiaceae

Volks- und Flurnamen: Scharlauch, Scharlachkraut, Muskat-Salbei, römischer Salbei

Muskatellersalbei Blüten und Blätter

Geschichtliches

Beheimatet ist der Muskatellersalbei ursprünglich in den südlichen Gegenden Europas, im Orient, wie auch in Nordamerika. Der Muskatellersalbei wurde erstmals in einem Werk des englischen Gelehrten Bartholomeus Anglicus (um 1190 bis 1250) schriftlich erwähnt. Während eines längeren Aufenthaltes in Germanien in den Jahren 1230 bis 1240 verfasste er seinen Text über das Scharlachskraut.

In seiner Heimat auf den britischen Inseln wurde der Muskatellersalbei aber erst 1260, also nach dem Tod des Gelehrten, eingeführt.

Die Kräuterkundigen und Heiler schrieben dem Salbei so starke magische Kräfte zu, dass sie glaubten, er könne Tote wieder zum Leben erwecken. „Cur moritar homo cui Salvia crescit in horto?“ – Warum soll ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei gedeiht?

Botanik und Kultur

Der lateinische Name Salvia leitet sich von salvare = heilen = gesunden ab. Die Salbeigewächse sind ein- oder auch mehrjährige, meist aromatisch duftende Pflanzen. Weltweit kennen wir gegen 800 Salvia-Arten. Salbei umfasst damit eine der grössten Pflanzengruppen.

Der Muskatellersalbei ist eine immergrüne, zweijährige bis schwach ausdauernde Staude. Einmal im Garten angesiedelt, vermehrt sie sich durch Selbstaussaat. Diese stattliche Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 cm bis 120 cm. Beim römischen Salbei handelt es sich um einen grosswüchsigen Verwandten des echten oder gewöhnlichen Salbeis (Salvia officinalis). Daher sollte man seinen etwas umfangreicheren Platzbedarf bei der Gestaltung der Gartenbeete berücksichtigen. Wir empfehlen Ihnen, den Salvia sclarea aufgrund des hohen Wuchses eher im mittleren oder hinteren Bereich des Staudenbeetes zu pflanzen.

Auch als Solitärpflanze setzt der Muskatellersalbei mit seinen auffallenden Blütenständen schöne Akzente. Die Blütezeit erstreckt sich vom Mai bis in den September hinein.

Der Scharlauch – wie der Muskatellersalbei im Volksmund auch etwa genannt wird – ist eine wärmeliebende Pflanze mediterraner Herkunft, welche aber auch mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurecht kommt.

Der Muskatellersalbei gedeiht am besten in einem eher mageren und durchlässigen Boden, welcher genügend besonnt sein sollte. Hin und wieder eine Düngergabe mit einem organischen Bio-Dünger sowie Brennnesselbrühe zur Stärkung – und das Scharlachskraut dankt Ihnen dies durch eine leuchtende und langanhaltende Blütenpracht und einen reinigenden, harzigen Duft.

Verwendung in der Naturheilkunde

Die Äbtissin und Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) wusste schon um die heilsamen Wirkstoffe, welche diese schöne Staude zur Heilung und Genesung bereithält. Der Salvia sclarea werden u. a. schmerzstillende, krampflösende Wirkung zugeschrieben. Das Scharlachskraut – wie die Pflanze im Volksmund auch genannt wird – bringt Linderung bei Zahnfleischentzündung, Verdauungsstörung und auch bei Frauenleiden.

Das destillierte Blüten- und Blattwasser des Muskatellersalbeis pflegt übermüdete Augen. Das ätherische Öl wird in Parfüm- und Kosmetikartikeln verwendet. Den ätherischen Ölen werden zudem aphrodisierende Wirkungen zugesprochen. Auch als Räucherpflanze kann der Muskat-Salbei verwendet werden.

Bei Fragen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Muskatellersalbeis empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturheilpraktiker oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

In der Küche verleiht der Salvia sclarea sowohl Speisen als auch Getränken ein spezielles Aroma. Muskatellersalbei wurde früher zum Aromatisieren von Wein verwendet. Daher stammt wohl auch sein deutscher Name „Muskateller“ ab.

Seine würzigen Blätter können zum Aromatisieren von Konfitüren und Fruchtdesserts verwendet werden. Mit den frischen, essbaren Blüten können auch Salate oder Reis- und andere Gerichte dekoriert werden.

Zwetschgenkuchen mit Muskatellersalbei-Creme

Rezept: Zwetschgenkuchen mit Muskatellersalbei-Creme

vegan und glutenfrei, für ein Blech von ca. 30 cm Durchmesser

Zutaten für den Teig

  • 50 g neutrales Öl
  • 150 g Joghurt vegan (oder normalen Joghurt)
  • 250 g Haferflocken, gemahlen
  • 50 g Stärke
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 2 TL Backpulver
  • Prise Salz

 

Zutaten für die Streusel

  • 50 g Pflanzenbutter (oder Butter)
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 100 g Haferflocken, gemahlen
  • 1 Prise Salz

 

Zutaten für den Belag

  • 1 kg Zwetschgen
  • 1/2 TL Zimt

 

Zutaten für die Muskatellersalbei-Creme:

  • 500 g Pflanzenmilch (Kokos-, Reis- oder Hafermilch)
  • 3 EL Rohrohrzucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 EL Stärke (30 g)
  • 1 Zweig Muskatellersalbei

 

Zubereitung

  1. Zunächst die Zwetschgen entkernen und eine Kuchenform (ca. 30 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Nun für den Teig alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig zusammenkneten und so ausrollen, dass er in die Kuchenform passt. Die Zwetschgen hochkant auf den Kuchenteig legen und mit Zimt bestreuen.
  2. Für die Streusel die Pflanzenbutter erwärmen. Haferflockenmehl, Rohrzucker und Salz in eine Schüssel geben und die warme Pflanzenbutter mit einer Gabel einrühren, so dass Streusel entstehen. Die Streusel auf die Zwetschgen verteilen.
  3. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 175°C ca. 35 Minuten backen. Nach dem Backen gut auskühlen lassen und mit der Muskatellersalbei-Creme servieren.
  4. Für die Muskatellersalbei-Creme 4 dl der Pflanzenmilch mit einem Muskatellersalbei-Zweig langsam erwärmen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann den Zweig entfernen und die Pflanzenmilch zum Kochen bringen. Zucker, Stärke und die restliche Pflanzenmilch verrühren und in die kochende Pflanzenmilch einrühren. Alles zusammen aufkochen lassen und in eine Schale füllen. 

Variante mit Rahm: Anstatt der veganen Pflanzenmilch können Sie auch Rahm zusammen mit dem Muskatellersalbei erwärmen. Dies dann etwa 3 Stunden kaltstellen, den Muskatellersalbei herausnehmen und den Rahm schaumig rühren. Nach Belieben süssen.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Sabine Hagg

Sabine Hagg kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Hauptberuflich leitet sie die Küche/Gastronomie in der Klinik Arlesheim. Daneben entwickelt sie unter eigenem Label hochwertige Naturprodukte und Naturkosmetik. Den Grossteil der Pflanzen baut sie dafür in den Walliser Bergen selbst an, pflückt diese von Hand und verarbeitet sie mit Liebe und Sorgfalt.

sabine-hagg.ch

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