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Gänseblümchen

Gänseblümchen = Bellis perennis // Korbblütler = Asteraceae

Geschichtliches

Das Gänseblümchen kam bereits sehr früh zu grossen Ehren, indem es der französische König Ludwig IX. (1214 – 1270) zusammen mit der Lilie in sein Wappen aufgenommen hat. In der Geschichte taucht das Tausendschön, Massliebchen oder Margritli, wie das Pflänzchen ebenfalls gerne genannt wird, immer wieder auf. Bei den Kelten war etwa der Glaube verbreitet, dass sein Genuss das Wachstum dämpfen würde. Eine alte irische Sage spricht davon, dass «eine böse Fee dem Kinde des Königs Gänseblümchen verabreichte, damit es nie erwachsen wurde».

Überliefert ist auch der Glaube, dass das Margritli aus Maria Magdalenas Tränen entstanden ist. Wie auch immer, dem Gänseblümchen wurden im 18. Jahrhundert in verschiedenen Verordnungen «böse Geister» zugeschrieben. Die Bauern hielt man gar an, das Massliebchen völlig auszurotten.

Bis in die heutige Zeit hat das Gänseblümchen nichts von seinem Mythos verloren. Kinder haben es besonders gern, wenn sie die frisch gepflückte Massliebchen mit leuchtenden Augen zu Kränzchen und Zöpfe verarbeiten können. Selbst ältere Semester zupfen – ob aus Spass oder abergläubischem Ernst – die Blütenblättchen dieser Wildblume bis heute reihum ab, um etwas über unsichere Gefühlslagen zu erfahren: «Er liebt mich, er liebt mich nicht ...»

Botanik und Kultur

Zur Gattung der Bellis = Asteraceae gehören sieben winterharte, in Europa und dem Mittelmeerraum heimische, ein- oder mehrjährige Arten.

Das Gänseblümchen ist eine Blütenpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Blätter wachsen in dichteren Blattrosetten und sind zwischen einem bis drei Zentimeter lang. Die Blütenköpfe enthalten Saponine, ätherische Öle, Bitterstoffe und Schleim. Die bei uns auf Grasland wachsende und sehr verbreitete Art mit vielen Sorten ist die Bellis perennis, das Gänseblümchen.

Die Gänseblümchen blühen von März bis Oktober laufend auf und werden von Bienen und Hummeln gerne als Nektarpflanze besucht. Auch Schmetterlinge sind oft zu Gast auf den leuchtenden Blütenköpfen. Ob das nachstehende Sprichwort damit zusammenhängt, kann nicht nachgewiesen werden: «Und in stillen Nächten kann man die Gänseblümchen sogar lachen hören».

Das Gänseblümchen vermehrt sich durch Samen, kann aber auch durch Teilung verbreitet werden. Gefüllte Sorten sind in der Regel steril, d. h. sie lassen sich nicht durch Saatgut vermehren.

Bevorzugte Standorte dieser winterharten Staude sind Weiden und Rasenflächen. Auch auf Schotterplätzen ist das Kraut oft anzutreffen. Ein gut durchlässiger Boden, sonnig bis halbschattig gelegen, sorgt für einen strahlenden Blütenzauber über den ganzen Sommer.

Verwendung in der Naturheilkunde

Einem seit alters her überlieferten Sprichwort kann man entnehmen: «Die ersten drei Gänseblümchenblüten im Frühjahr mit den Zähnen abgezupft und ungekaut verschluckt, und man bleibt das ganze Jahr von Zahnschmerzen verschont».

Als Heilpflanze hat das Bellis (Schönheit - lat. bellus = hübsch) eine lange Tradition. Schon der gelehrte Gerard Meermann (1722 – 1771) riet, «das Gänseblümchen mit frischer Butter zerrieben gegen jeglichen Schmerz der Gelenke zu verwenden» – sprich an die betroffene Stelle aufzutragen.

Bekannt ist die blutreinigende Wirkung des Gänseblümchens, das seit vielen Jahrhunderten gegen Hauterkrankungen eingesetzt wird.

Man kann das Gänseblümchen, zusammen mit anderen Lungenkräutern wie Thymian, Wegerich, Huflattich etc. vermischt, auch sehr gut in einem Bronchien- oder Hustentee verwenden.

In der Homöopathie wiederum  lindert das Massliebchen bei schweren Quetschungen die Schmerzen.

Bei Fragen über die Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an eine Naturärztin oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Kaum ist der Schnee weggeschmolzen, erscheinen bis in den Herbst hinein die Blüten des Gänseblümchens. Sie eignen sich vorzüglich für einen leichten Frühlingssalat, in dem sie mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt mithelfen, den Körper nach den Wintermonaten zu reinigen.

Aus den Gänseblümchenknospen kann man schmackhafte Delikatessen gewinnen: Sie werden mit Essig kurz aufgekocht und mit etwas Salz versehen in verschliessbare Gläser abgefüllt. Darin verwandeln sie sich nach wenigen Tagen in wunderbare Ersatzkapern.

Gänseblümchenblüten als Beilage zu einer Suppe sehen nicht nur sehr gut aus, sondern schmecken auch vorzüglich.

Apropos gut aussehen: Als Dekor einer festlichen Tafel setzen die leuchtenden Blütenknospen – als Streublüten – ebenfalls schöne farbliche Akzente.

Rezept: Frühlingssalat mit Gänseblümchen und Rucola-Vinaigrette

für 4 Personen

Zutaten:

  • Kopfsalat
  • 1 Bund Radieschen
  • 2 Handvoll Rucola
  • ca. 30 Gänseblümchen (sollten abseits der Strasse oder Spazierwegen gepflückt werden (wegen Verunreinigungen)
     

Vinaigrette:

  • 2 EL Weissweinessig
  • 2 EL Balsamico bianco
  • 4 EL Olivenöl
  • Knoblauchzehe
  • 2 EL Wasser heiss
  • wenig Gemüsebouillonpaste oder -pulver
  • 1 Handvoll Rucola

 

Zubereitung:

  1. Den Kopfsalat waschen und in mundgrosse Stücke teilen. Die Radieschen waschen, Enden wegschneiden. Radieschen in dünne Scheiben schneiden. Rucola waschen, lange Stiele abschneiden. 1 Handvoll Rucola für die Vinaigrette beiseitelegen. Den Stiel der Gänseblümchen wegschneiden.
  2. Vinaigrette: Weissweinessig, Balsamico bianco, Olivenöl und Rucola in einen Massbecher geben. Die Knoblauchzehe pressen und dazugeben. Gemüsebouillonpaste mit dem heissen Wasser in einer Tasse auflösen. Bouillon in den Massbecher geben. Mit dem Stabmixer zu einer sämigen Sauce mixen.
  3. Kopfsalat, Radieschen und Rucola auf Teller anrichten, die Gänseblümchen auf dem Salat verteilen. Die Rucola-Vinaigrette über den Salat tröpfeln.
  4. Sofort servieren.

Die Autoren

Bitte beachten Sie, dass wir im Kräuternewsletter vom Januar 2022 veraltete Angaben zu den beiden Autoren publiziert haben. Die folgenden Kurzporträts geben die aktuelle Lebenssituationen wieder.

 

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Brigitte Speck

Brigitte Speck ist Ernährungsberaterin sowie Koch- und Fachbuchautorin. Sie bereicherte den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse bis im Februar 2022 mit ausgewählten Rezepten. Von ihr sind verschiedene, erfolgreiche Publikationen zu den Themen Heilkräuter (z.B. «Aus meinem Naturgarten»), Stevia, Zappelphilipp und Kinderkochbücher erschienen.

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