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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Italienische Petersilie

Italienische Petersilie (Petersilie glatt) = Petroselinum neapolitamum

Doldenblütler = Apiaceae

Volkstümliche Namen: Peterlig, Chruselchrut, Silk, Petergrün

Italienische Petersilie

Geschichtliches

Im antiken Griechenland galt die Petersilie – sowohl die krausblättrige als auch die glatte – als heilige Pflanze und Liebeskraut.

Eine alte Sage erzählt davon, dass die Petersilie aus der Begegnung eines Jungen namens Peter und eines Mädchens, das Silie hiess, entstanden sein soll. Die Beiden machten einander das Leben schwer und bekamen immer wieder Streit. Ein weiser Druide ärgerte sich über diese Streitigkeiten, braute ein Getränk aus den Wurzeln des Petergrün und verabreichte diesen Trank den Beiden. Die Wirkung blieb nicht aus. Die Zwei verliebten sich innig und fanden so zueinander. Peter wuchs als Wurzel weiter und Silie entwickelte sich in Form der glatten oder auch krausen Blätter. Seither wird das Kraut Petersilie genannt.

In dieser betörenden Sage stecken Hinweise, dass Paare nach dem Genuss von Petersilie zu echter Verschmelzung gelangen können... So wurde das Kraut vielen mittelalterlichen Liebestränken beigemischt und manchmal setzte man es auch beim Bierbrauen ein. In unserem östlichen Nachbarland wurden sogar Strassen – mit einschlägigen Etablissements – als «Petroselinums»-Gassen bezeichnet.

Botanik und Kultur

Die Pflanze ist ein zweijähriges Kraut und kommt im zweiten Jahr in den Monaten Juni und Juli zur Blüte. Die italienische Petersilie (= Petroselinum neapolitamum) gehört der Familie der Doldenblütler an und gedeiht gerne an sonnigen bis halbschattigen Plätzen im Garten. Sie benötigt für ein gesundes und kräftiges Wachstum leicht feuchte, humose und nahrhafte Gartenerde.

Ursprünglich aus dem Süden Europas in unsere Gärten eingewandert, sollte man das Kraut nicht allzu früh aussäen, da die Samen zur Keimung eine gleichmässig warme Bodentemperatur benötigen. Ideal ist die Aussaat im Spätsommer, so kann man das frische, schmackhafte Kraut im folgenden Frühjahr ernten. Das Suppenkraut – wie die Petersilie auch genannt wird –  sollte man nicht zweimal an derselben Stelle aussäen, oder auspflanzen. Bitte beachten, dass die Petersilie, den Schnittlauch (= Allium schoenoprasum) überhaupt nicht als «Nachbarn» liebt.

Peterli lässt sich auch leicht in Töpfen auf dem Balkon oder auf der Fensterbank ziehen. Zur kurzfristigen Lagerung der frisch geschnittenen Pflanzen, diese locker in einen Plastikbeutel geben und ins Gemüsefach des Kühlschrankes legen. Zur allgemeinen Stärkung der Pflanzen, dem Giesswasser hin und wieder verdünnten Brennesselextrakt (1 zu 10) beimischen.

Verwendung in der Naturheilkunde

Petersilie wird heute in der Phytomedizin vor allem als harn- und schweisstreibendes, blutreinigendes, appetitanregendes und abschwellendes Mittel eingesetzt. Es soll aber auch bei Zahnschmerzen helfen, indem es mit Öl und Salz vermischt, direkt auf den kranken Zahn appliziert wird. Die zerriebenen Blätter können zudem äusserlich gegen Bienen- und Wespenstiche zur Anwendung kommen.

In der Aromatherapie wird das Petersilienöl, mittels Wasserdampfdestillation aus Blatt, Samen oder Wurzel gewonnen. Es darf allerdings nur unter fachkundiger Anleitung therapeutisch angewendet werden, da ätherische Öle sehr stark konzentrierte Heilmittel sind und in Bezug auf die Dosierungen gute Kenntnisse unabdingbar sind.

Nebst verschieden ätherischen Ölen zeichnet sich die Pflanze auch durch einen hohen Anteil an  Vitamin A, B und C aus, enthält Eisensalze, Kalium und in den Blättern reichlich Chlorophyll.

Bei Fragen über die Anwendungsmöglichkeiten der italienischen Petersilie empfehlen wir ihnen, sich an eine Naturärztin oder einen ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Petersilie macht Gerichte optisch farbiger. Bitte aber beachten, dass man frisch gehackte oder fein geschnittene italienische Peterli erst zum Schluss über das Gericht streut.

Von der Petersilie oder dem Suppenkraut kennen wir vor allem die krausblättrige, sowie die glattblättrige italienische Sorte; um nur die zwei bekanntesten zu nennen. Zeichnet sich die krausblättrige Petersilie durch sehr dekorative und aromatische Blätter aus, sagt man der italienischen Sorte nach, sie besässe das noch intensivere Aroma. Das schmackhafte und hochgeschätzte Küchenkraut wird meist frisch verwendet und kann – mit Ausnahme der Blütezeit – das ganze Gartenjahr über geschnitten werden. Die Blätter können zudem für den Wintervorrat  an einem luftig schattigen Ort getrocknet und in Gläser abgefüllt werden. Frische, fein gehackte Petersilie lässt sich ebenfalls problemlos einfrieren und verzaubert die winterliche Küche mit einer Prise Sommerfrische. Ob ein traditionelles Bouquet garni, eine grüne Sauce, eine harmonische Würzmischung oder vieles mehr, die Petersilie ist ein Allroundkraut, das in keiner Küche fehlen darf.

Hinweis: Die Petersilie ist Giftpflanze des Jahres 2023. Der normale Verzehr der Blätter sie völlig unbedenklich, sagt die Weltgesundheitsorganisation, aber die Blüten und Samen solle man besser nicht verwenden – sie enthalten den gesundheitsschädlichen Stoff Apiol.

Güne Bohnen mit Zwiebelmus

Rezept: Grüne Bohnen und Zwiebelmus mit italienischer Petersilie (vegan und ohne Gluten)

Rezept für 4 Personen:

Zwiebelmus mit italienischer Petersilie:

  • 8 mittelgrosse Zwiebeln mit Schale
  • 5 EL Olivenöl
  • ca. ¼ TL Meersalz
  • etwas frisch gemahlenen Pfeffer
  • 1 Messerspitze Chili
  • 1 Messerspitze Muskat, gemahlen
  • 1 Bund italienische Petersilie, grob gehackt


Zubereitung:

  1. Die ganzen Zwiebeln mit der Schale halbieren. Ein Blech mit Backpapier mit etwas Olivenöl einstreichen. Die Zwiebeln mit der halbierten Oberfläche auf das Blech setzen.
  2. Im Backofen bei 180°C ca. 20 Minuten backen, bis die Zwiebeln weich sind.

  3. Das Innere aus der Schale herausdrücken. Mit Olivenöl, Meersalz, Pfeffer, Muskat, 3-4 EL Wasser und italienischen Petersilien zu einem Mus mixen.
  4. Abschmecken.
     

Grüne Bohnen:

  • 600 g frische Bohnen (Cocobohnen, Buschbohnen oder Stangenbohnen)
  • ½ TL Meersalz

  • etwas Pfeffer aus der Mühle

  • 2 EL Olivenöl

  • 2 Knoblauchzehen

  • 1 TL frisch gehacktes Bohnenkraut (oder ½ TL getrocknetes Bohnenkraut)

  • 1 rote Peperoni

  • 1 Bund italienische Petersilie


Zubereitung:

  1. Die Bohnen kurz waschen, den Ansatz abschneiden und abtropfen lassen.
  2. Eine Pfanne Wasser zum Kochen bringen und die Bohnen dort ca. 10 Minuten garen, das Wasser abgiessen und die Bohnen kurz mit kaltem Wasser abschrecken.

  3. Peperoni halbieren, Kerne entfernen und in kleine Würfel schneiden, Knoblauch in dünne Scheiben schneiden und glatte Petersilie in feine Streifen schneiden.

  4. Die Peperoni, Knoblauch, Bohnenkraut und italienische Petersilie in Olivenöl in einer Pfanne kurz anbraten.

  5. Bohnen dazugeben und abschmecken.

Das Rezept passt zu Spaghetti, Fladenbrot oder kann als Grillbeilage eingesetzt werden. 

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Sabine Hagg

Sabine Hagg kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Hauptberuflich leitet sie die Küche/Gastronomie in der Klinik Arlesheim. Daneben entwickelt sie unter eigenem Label hochwertige Naturprodukte und Naturkosmetik. Den Grossteil der Pflanzen baut sie dafür in den Walliser Bergen selbst an, pflückt diese von Hand und verarbeitet sie mit Liebe und Sorgfalt.

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