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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Haferwurz

Haferwurz, Weisswurzel = Tragopogon porrifolius // Korbblütler = Asteraceae

Flur- und Volksnamen: Habermark, Purpur-Bocksbart, Weisswurzel

Ganze und zerbrochene Haferwurz

Geschichtliches

Die Nutzpflanze Haferwurz stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo sie bereits in der Antike als Gemüse verwendet wurde. Durch die Römer wurde sie in den Gebieten Mitteleuropas verbreitet, angesiedelt und verwilderte anschliessend. Im Mittelalter wurde die Weisswurzel noch nicht als Nutzpflanze kultiviert, sondern wild gesammelt. Da die Wurzeln dieser zweijährigen Pflanze auch in den Winter- und zeitigen Frühjahrsmonaten verfügbar sind, waren sie zu jener Zeit ein willkommenes Nahrungsmittel, besonders auch für die ärmeren Bevölkerungsschichten.

Es ist dem deutschen Bischof und Gelehrten Albertus Magnus (1200 bis 1280) zu verdanken, dass er die Haferwurzel im 13. Jahrhundert als erster in seinen Schriften – wegen ihres Geschmackes – erwähnte und beschrieb.

Botanik und Kultur

Sind Weisswurzeln und Schwarzwurzeln das Gleiche? Diese Frage taucht immer wieder auf und deshalb möchten wir dies kurz erläutern. Die Weiss- oder Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) ist eng mit der Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) verwandt. Sie sind einander auch optisch sehr ähnlich und werden kulinarisch auf die gleiche Weise zubereitet und verwendet. Es gibt aber einige Unterschiede, welche man sich merken muss. Die Wurzelrinde der Haferwurzel ist im Gegensatz zu jener der Schwarzwurzel fast weiss. Die Blüten der Haferwurzel sind lila und jene der Schwarzwurzel sind gelb. Neben weiteren Unterschieden und Merkmalen, z. B. in der Kultur, sind dies die zwei markantesten Gegensätze.

Haferwurzeln werden im zeitigen Frühjahr ab Ende März/April direkt ins Freiland gesät. Nach dem Keimen müssen die zarten Jungpflanzen später auf zirka 10 cm Abstand vereinzelt werden. Der Pflegeaufwand ist gering: je nach Wetterlage hin und wieder giessen, den Boden auflockern und jäten.

Geerntet werden die zirka 2 cm dicken und bis 25 cm langen Wurzeln ab Oktober des ersten Jahres. Es ist empfehlenswert, für die erstmalige Ernte die ersten Nachfröste abzuwarten. Bis zum Frühling des nächsten Jahres kann man dann regelmässig ernten. Zur Stärkung und zum Erhalt der Vitalität freut sich die Weisswurzelpflanze, wenn man sie hin und wieder mit einer Brennnesselbrühe überbraust.

Im Sommer des zweiten Jahres blüht die Haferwurzel. Sie fällt dann mit leuchtenden, sehr attraktiven violetten Blüten auf. Sehr auffällig ist auch der Samenstand. Die Samen sind reif, wenn sie sich leicht vom Blütenboden lösen lassen. Zur Einlagerung der Samen sollten diese noch sorgfältig gereinigt und das Saatgut anschliessend getrocknet werden. Noch ein kleiner Tipp: Nachdem die Pflanzen geblüht haben, sollten die Wurzeln nicht mehr gegessen werden. Sie verholzen dann und werden zäh und hart.

Verwendung in der Naturheilkunde

Über die gesundheitliche Wirkung der Haferwurz ist leider in der Fachliteratur praktisch nichts zu finden und deshalb darf angenommen werden, dass diese doch sehr interessante Küchenpflanze in der Naturheilkunde nie grosse Bedeutung gefunden hat.

Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Dieses in Vergessenheit geratene UrGemüse liegt wieder voll im Trend. In der Küche kann die Weisswurzel ähnlich wie die Schwarzwurzel verwendet werden. Mit Thymian mariniert, in Butter gedünstet, gebraten oder auch frittiert schmeckt sie einfach herrlich. Neben den Wurzeln eignen sich auch die Blätter als Gemüse. Sie können wie Spinat gedünstet und zubereitet werden. Die feinen, jungen Blätter sowie die Blüten können roh den verschiedenen Kopf- oder Schnittsalaten beigemischt, mit gerösteten Brotcroutons überstreut und so genossen werden. Gebleicht gelten die Blätter als Delikatesse.

Wintergemüsecurry mit Haferwurz

Rezept: Wintergemüsecurry mit Haferwurzel

Für 3-4 Personen

Zutaten: 

  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Kurkuma (Gelbwurz)
  • 1 TL Currypulver (Schärfe nach Belieben)
  • Wenig Salz
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 300g Haferwurzel
  • 300g Karotten
  • 2 dl Wasser
  • 1 grosser Lauch
  • 2-3 EL Kokosschnitze getrocknet
  • 1 Zitrone, geriebene Schale und Saft (½ Zitrone Saft ins Curry, ½ Zitrone Saft zum Rüsten)
  • 1 dl Kokosmilch

 

Zubereitung:

  1. Zwiebel schälen, halbieren und fein hacken. Knoblauchzehen pressen.
  2. In einer Schüssel ca. ½ l Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone bereitstellen. Haferwurzel unter fliessendem Wasser schälen, sofort ins Zitronenwasser geben (sie verfärben sich schnell).
  3. Haferwurzel in Stängeli schneiden und sofort zurück ins Zitronenwasser legen.
  4. Karotten schälen und in Stängeli schneiden. Lauch waschen und in Streifen schneiden.
  5. Olivenöl in der Bratpfanne oder im Wok erhitzen, Gewürze zugeben und dünsten. Zwiebel und Knoblauch dazugeben. 1 Minute dünsten. Haferwurzel- und Karottenstängeli dazugeben. Mit Wasser ablöschen, 3-4 Minuten köcheln lassen.
  6. Lauch und Kokosschnitze dazugeben, 1-2 Minuten weiterköcheln.
  7. Zitronenschale und den Saft einer halben Zitrone beifügen. Kokosmilch dazugeben.
  8. Alles vermischen und ev. mit etwas Salz abschmecken. Zu Reis servieren.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreibt eine eigene Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei in Brienz im Berner Oberland. Zudem obliegt ihm die Pflege der Kräuter- und Heilpflanzengärten im Freilichtmuseum Ballenberg sowie die Produktion von Pflanzen für die alpinen Schaugärten der Ricola AG. In seinen Kursen öffnet er den Teilnehmenden die Augen für die Heilkräfte der einheimischen Pflanzenwelt.


Brigitte Speck

Brigitte Speck ist Ernährungsberaterin mit eigener Praxis. Sie bietet Kochkurse für Kinder an. Dass diese immer ausgebucht sind, beweist, dass sie gesunde Ernährung mit höchstem Genuss zu verbinden weiss. Von ihr sind verschiedene erfolgreiche Kochbücher zum Thema Stevia und Kinderernährung erschienen. 

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