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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Kümmel-Thymian

Kümmel-Thymian = Thymus herba-barona // Lippenblütler = Lamiaceae

Zweige von Kümmel-Thymian vor weissem Hintergrund

Geschichtliches

Es ist seit der Antike bekannt, dass Thymian konservierende Eigenschaften besitzt und dass bereits die alten Hellenen, Griechen um 800 vor Christi, diese Pflanze benutzten, um in Tempeln und an heiligen Orten zu Räuchern. In der neueren Zeit galt Thymian als «Feind des Gifts» und man räucherte Krankenzimmer damit aus. Das Kraut – astrologisch der Venus zugeordnet – wird als Räucherkraut unter anderem auch zur Reinigung von Ritualräumen und zur Förderung der Hellsichtigkeit eingesetzt.

Ursprünglich stammen die bekannten Thymian-Arten aus dem östlichen Mittelmeerraum. Dort findet man auch den Kümmel-Thymian auf trockenen und felsigen Böden. Von den Benediktinermönchen wurden verschiedene Thymus um 500 n. Chr. in den Norden gebracht und in den Klostergärten angebaut. Die vielseitig verwendbaren verschiedenen Thymiane fanden innert kurzer Zeit auch den Weg in die Bauerngärten und breiteten sich dann allmählich im ganzen europäischen Raum aus.

Botanik und Kultur

Unter der sehr interessanten und vielfältigen Gattung Thymus fasst man über 450 Arten kleiner und meist immergrüner Stauden und Halbsträucher zusammen. Dazu gehören u. a. der echte Thymian, der wilde Quendel, die verschiedensten Zitronen-Thymiane und natürlich auch der erfrischende Kümmel-Thymian (Thymus herba-barona). Diese Pflanze gehört eigentlich in jeden Kräuter- oder Duftpflanzengarten. Auch in Steingärten sollte sie ihren festen Platz haben. Sie fühlt sich in der Nähe von Wärme abstrahlenden Steinen pudelwohl und ist mit ihrer rosa Blütenpracht eine Zierde in Garten und Kräutertopf. Der Kümmel-Thymian ist wirklich ein «Hansdampf in allen Gassen». Auf einer Mauerkrone, in einen schönen Tontopf oder auch in ein Balkonkistchen gepflanzt findet sich diese Pflanze zurecht. Als trittfeste Pflanze in breiten Steinplattenritzen und Natursteinmauern fühlt sie sich ebenfalls zu Hause. Die ganze Pflanze duftet aromatisch nach Kümmel. Die Hauptblütezeit dauert von Juni bis September. Die hübschen Lippenblüten sind dunkelrosa gefärbt und eine begehrte Bienenweide.

Der Kümmel-Thymian ist in unseren Breitengraden recht winterhart. An sehr exponierteren Lagen empfiehlt sich aber ein leichter Winterschutz, indem man die Pflanze zum Beispiel mit Tannästen abdeckt. Vermehrt wird der Thymus herba-barona durch Kopfstecklinge oder auch durch Teilung älterer Stöcke. Im Frühling kann man der Pflanze eine leichte Gabe von Kompost oder organischen Volldünger verabreichen. Dies kann man auch im Herbst machen, damit die Staude noch einmal genügend Kraft für den Winter sammeln kann.

Ein eher leichter, durchlässiger und sandiger Gartenboden und keine Staunässe fördern einen gedrungenen Wuchs. Der Kümmel-Thymian kann, wie alle anderen Arten der Gattung Thymus auch, von Schädlingen wie Läusen etc. befallen werden. Meistens kann man dieses Problem aber mit einem leichten Rückschnitt – kurz vor das alte Holz – in den «Griff» bekommen.

Zu Stärkung empfehlen wir Ihnen, die Pflanzen hin und wieder mit einer Brennnesselbrühe, mit Brennnesseltee oder auch mit Ackerschachtelhalmtee allseitig zu überbrausen.

Verwendung in der Naturheilkunde

Wir möchten klar darauf hinweisen, dass der Kümmel-Thymian nicht als eigentliche in Büchern und Schriften beschriebene Heilpflanze angesehen werden kann und deshalb in der Naturheilkunde keine Bedeutung erlangt hat.

Da die leuchtende Blütenpracht des Kümmel-Thymians kombiniert mit anderen Thymiansorten und mediterranen Kräutern wie duftendem Rosmarin, den verschiedensten Salbei, Lavendel und Oregano aber eine wahre Duft- und Augenweide darstellt, kann dies als «Wohlfühloase» angesehen werden, welche Freude bereitet und wohltuend wirkt.

Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

In der Küche wird der Kümmel-Thymian mit seinem herb-fruchtigen Aroma sehr geschätzt. Man kann mit ihm sehr spezielle südliche Variationen in unseren Kochalltag zaubern.

Ab Juni schmücken unzählige, dunkelrosafarbene Blüten den Kümmel-Thymian, die sehr gut Kräuterquarks würzen und zieren können. Das pikante Kümmel-Aroma macht diesen Thymian zu etwas Besonderem und kann überall dort verwendet werden, wo sonst Kümmel zum Einsatz kommt, z. B. in Saucen, Öl und Essig, feinen Grilladen, zu Fisch und auch in mancherlei vegetarischem Gericht. Verwendet werden vor allem die feinen Blättchen, die frisch, aber auch getrocknet verwendet werden können.

Wie es der botanische Name Thymus herbabarona ausdrückt, ist der Kümmel-Thymian ein wunderbares und vielseitig verwendbares Gewürz oder auch Dekorkraut als Bestandteil der «Herbes de Provence».

Gugelhopf auf Holzbrett

Rezept: Gugelhopf mit Kümmel-Thymian

Zutaten: 

  • 500 g Dinkelmehl
  • 1 TL Salz
  • ½ Würfel frische Hefe
  • 2,5 dl Milch oder Sojamilch
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 dl Mineralwasser
  • 5-6 EL Kümmel-Thymianblätter

 

Zubereitung:

  1. Gugelhopfform einfetten.
  2. Hefe in einem Teil der Milch auflösen.
  3. Mehl und Salz in eine Schüssel geben, vermischen. Aufgelöste Hefe, Milch, Olivenöl, Mineralwasser und Kümmel-Thymian dazugeben, umrühren. Mit den Knethaken 2 Minuten kneten oder mit der Kelle tüchtig rühren.
  4. Teig in die Gugelhopfform füllen, 30 Minuten gehen lassen.
  5. Backofen auf 180°C vorheizen.
  6. Form in den Ofen schieben und 40-45 Minuten backen.
  7. Gugelhopf aus der Form nehmen. In Stücke schneiden und zum Apéro servieren.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreibt eine eigene Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei in Brienz im Berner Oberland. Zudem obliegt ihm die Pflege der Kräuter- und Heilpflanzengärten im Freilichtmuseum Ballenberg sowie die Produktion von Pflanzen für die alpinen Schaugärten der Ricola AG. In seinen Kursen öffnet er den Teilnehmenden die Augen für die Heilkräfte der einheimischen Pflanzenwelt.


Brigitte Speck

Brigitte Speck ist Ernährungsberaterin mit eigener Praxis. Sie bietet Kochkurse für Kinder an. Dass diese immer ausgebucht sind, beweist, dass sie gesunde Ernährung mit höchstem Genuss zu verbinden weiss. Von ihr sind verschiedene erfolgreiche Kochbücher zum Thema Stevia und Kinderernährung erschienen. 

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