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Eselsdistel

Eselsdistel = Onopordum acanthium // Korbblütler = Asteraceae

Flur- und Volksnamen: Krampfdistel, Krebsdistel, Wolldistel, Wegdistel

Zweig mit blühenden Eselsdisteln

Geschichtliches

Es ist bekannt, wie gerne Esel Disteln mögen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich aus dem deutschen Namen der gewöhnlichen Eselsdistel einen Hinweis auf die grauen Langohren ergibt.

Die gewöhnliche Eselsdistel stammt aus den submediterranen Gebieten in Europa sowie aus Kleinasien. Eine Legende besagt, «dass eine Gruppe schottischer Krieger schlief und dass einer der angreifenden Feinde auf eine dieser stacheligen Pflanzen trat. Sein schmerzerfüllter Schrei soll die schlafenden schottischen Krieger aufgeweckt haben. Dadurch konnten sie die feindlichen Truppen besiegen.» Warum diese Distel mit ihrer purpurfarbenen Blüte eine solch herausragende Bedeutung erlangt hat, kann nicht vollständig nachgewiesen werden, aber diese Erzählung könnte eine Antwort darauf sein, warum die gewöhnliche Eselsdistel das Symbol Schottlands darstellt. In den Vereinigten Staaten wiederum gilt die eingeschleppte Krampfdistel als invasive Pflanze und wird als Unkraut bekämpft.

Botanik und Kultur

Die Gattung der Distel umfasst zirka 80 bis 100 Arten. Die gewöhnliche Eselsdistel ist eine zweijährige krautige Pflanze. Sie wird durch Aussaat direkt in den Garten oder auch durch Vorkultur in Töpfen vermehrt. Im ersten Jahr bildet die Wegdistel eine Blattrosette. Im zweiten Jahr wächst sie zu einer imposanten Staude von einem halben bis zu zwei Metern Höhe an. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig gelegen sein. Sie gedeiht eigentlich in jedem Gartenboden, gelangt aber nur in reichen Lehmböden zu voller Höhe. Man findet sie auf Hügeln, an Waldrändern, auf Äckern, Schutt- und Brachland.

Die Hauptblütezeit dieser imposanten Solitärstaude erstreckt sich von Juni bis in den September hinein. Die Wolldistel, wie sie im Volksmund auch etwa genannt wird, ist eine hervorragende Nektarpflanze. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sie von Bienen und Hummeln regelrecht umschwärmt wird. Wenn Sie einen genügend grossen Garten haben, versuchen Sie es doch einmal mit dieser stacheligen Pflanze. Mit ihrem unvergleichlichen roten Haarschopf von Blüte kann sie viele bewundernde Blicke auf sich ziehen.

Verwendung in der Naturheilkunde

Die gemeine Eselsdistel gehört sicher nicht zu den wertvollsten Heilpflanzen. Sie ist aber eine interessante Staude, um welche sich verschiedene Mythen und Geschichten ranken. Verwendet werden können die jungen Blätter und Stängel vor der Blüte, die Blütenknospen und die Wurzeln im Frühjahr. Aus den Samen der Wolldistel wurde früher Lampenöl hergestellt. Die wollfilzigen Blätter wurden zum Füllen von Leinenkissen verwendet.

Der Saft, welcher aus dem Blättern gewonnen werden kann, hilft bei Hautgeschwüren. Der englische Botaniker John Gerhard (1545–1612) empfahl den Saft aus den Blättern zudem bei «steifem Hals». Er stützte sich dabei auf Studien des Naturforschers Plinius des Älteren (23–79 nach Christus), welcher bereits viele Studien über die heilenden Kräfte der Natur verfasst hatte.

Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Die noch jungen Stängel können blanchiert werden. Auch geschält und roh mit Öl und Essig zubereitet sind sie eine feine und bei uns eher unbekannte Vorspeise.

Wenn man die zähen Deckblätter der Blüte entfernt, können die Blüten der Eselsdistel wie Artischocken zubereitet und mit einer feinen Sauce Béarnaise – mit Estragon – genossen werden.

Die Blüten sind beliebt in Dekorationen. Die Blätter können getrocknet und so haltbar gemacht werden

Salat mit Eselsdisteln, Tomaten, Gurken und Radieschen

Rezept: Eselsdisteln an Vinaigrette

Rezept für 4 Personen

Zutaten: 

  • 16 Knospen der Eselsdistel (können auch mehr oder weniger sein)
  • 1-2 TL Salz
  • 1 Bio-Zitrone, Saft
  • 1 Salat (nach Wahl)
  • ½ Gurke
  • 8 Kirschtomaten
  • 8 Radieschen

 

Zutaten Vinaigrette

  • 2 EL Aceto Bianco
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe gepresst
  • ½ Bio-Zitrone, Schale gerieben
  • 2 EL glattblättrige Petersilie, fein geschnitten
  • Wenig Kräutersalz

 

Zubereitung:

  1. Stacheln mit der Schere vom Stiel der Eselsdisteln schneiden. Restlicher Flaum mit dem Messer vom Stiel schaben.
  2. Knospen und Stiele 3 Minuten im Wasser blanchieren. Kochwasser abgiessen. Knospen und Stiele mit kaltem Wasser abschrecken.
  3. Knospen und Stiele mit Wasser bedeckt nochmals aufkochen, Salz und Zitronensaft zugeben. Je nach Knospengrösse ca. 10 Minuten köcheln lassen. Wasser abgiessen.
  4. Salat waschen. Gurke vierteln und in feine Scheiben schneiden. Tomaten halbieren. Radieschen in Scheiben schneiden.
  5. Alle Zutaten für die Vinaigrette verrühren.
  6. Salat, Gurken, Tomaten und Radieschen dekorativ auf vier Teller verteilen. Stiele und Knospen der Eselsdisteln auf die Teller verteilen. Vinaigrette darüber giessen.

Tipp zum Essen der Knospen: Knospenspitze auseinanderziehen. Die äussere Schicht mit den Stacheln löst sich so vom essbaren Teil ab.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreibt eine eigene Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei in Brienz im Berner Oberland. Zudem obliegt ihm die Pflege der Kräuter- und Heilpflanzengärten im Freilichtmuseum Ballenberg sowie die Produktion von Pflanzen für die alpinen Schaugärten der Ricola AG. In seinen Kursen öffnet er den Teilnehmenden die Augen für die Heilkräfte der einheimischen Pflanzenwelt.


Brigitte Speck

Brigitte Speck ist Ernährungsberaterin mit eigener Praxis. Sie bietet Kochkurse für Kinder an. Dass diese immer ausgebucht sind, beweist, dass sie gesunde Ernährung mit höchstem Genuss zu verbinden weiss. Von ihr sind verschiedene erfolgreiche Kochbücher zum Thema Stevia und Kinderernährung erschienen. 

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