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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Zitronenstrauch

Zitronenstrauch = Aloysia triphylla  //  Eisenkrautgewächs = Verbenaceae(syn. Lippia citriodora)  

Volks- und Flurnamen: Verveine, Zitronenverbene, wohlriechendes Eisenkraut, Zitronelle, südamerikanisches Eisenkraut

Zitronenstrauch, Verveine

Geschichtliches

Die unmittelbare Anziehungskraft des Zitronenstrauchs liegt in den Blättern, die einen starken, zitronigen Duft ausströmen. Trotzdem sind mit der aus Südamerika stammenden Pflanze – eher verwunderlich – kaum Geschichten oder Legenden verbunden. Der Gattungsname Aloysia bezieht sich auf Maria-Luisa von Bourbon-Parma (1751–1819). Seit der Einführung der Zitronenverbene durch spanische Seefahrer im 17. Jahrhundert, ist sie in Europa heimisch. Vorerst nur in Schlossanlagen und Parks zu finden, trat sie ab Mitte der 1950er-Jahre ihren Siegeszug an und ist heute aus vielen Hobbygärten nicht mehr wegzudenken.

Botanik und Kultur

Der Standort des nicht winterharten Zitronenstrauchs sollte im Sommerhalbjahr vollsonnig bis halbschattig sein. Als Kübelpflanze gehalten, muss er frostfrei und möglichst kühl überwintert werden. Mit Stroh bedeckt, die Haupttriebe auf zirka 30 Zentimeter zurückgeschnitten und tief eingewurzelt, sollte die Pflanze in einem gut drainierten Boden aber auch draussen einigen Frost überstehen. Unter Umständen treiben die Pflanzen in eher kalten Gegenden erst im späten Frühjahr oder Vorsommer aus. Deshalb sollte man sie nicht vor dem Sommer wegwerfen. Mit Tropfen nach Dr. Bach kann man dem Austrieb des südamerikanischen Eisenkrauts übrigens nachhelfen.

Ein eher magerer Boden bringt stärkere Pflanzen, weshalb das Zitronenkraut ohne Probleme mehrere Jahre im gleichen Topf gehalten werden. Der Autor hat in seinem Garten selbst ein wahrlich wunderbares Exemplar, das bereits gegen 65 Jahre alt ist und seit über 25 Jahren nicht mehr umgetopft worden ist. Eine gelegentliche Gabe von feingeschnittenen Bananen als Dünger (Stickstoff) kann kleine Wunder bewirken.

Vermehrt wird der Zitronenstrauch durch krautige Stecklinge während der Sommermonate. Im Spätsommer bilden sich an den Spitzen der Stängel winzige, weisse bis blassviolette Blütenbüschel. Im Winter verliert das wohlriechende Eisenkraut seine Blätter und darf in der kalten Jahreszeit nur sehr spärlich gegossen werden.

Verwendung in der Naturheilkunde

Die Blätter des Zitronenstrauchs können laufend abgepflückt und frisch oder auch getrocknet gegen allerlei Gebresten eingesetzt werden. Sie ergeben einen milden und wohlschmeckenden Tee, der bei bronchialen und fiebrigen Erkältungen Abhilfe schaffen kann. Die reichlich enthaltenen ätherischen Öle lösen aber auch Krämpfe bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Magenkrämpfen und Brechreiz. Das Öl selbst kommt unter der Handelsbezeichnung «spanisches Verbena-Öl» auch in den Handel. Hinweis: Bitte Gebrauchshinweise lesen! Und: Ein längerer Gebrauch von grösseren Mengen an Blättern des Zitronenkrautes kann zu Magenbeschwerden führen.

Lösen Sie die Blätter in Mandelöl auf, und einer wohltuenden Massage steht nichts mehr im Wege.

Indem man fein geschnittene Blätter 45 Minuten lang bei 80 Grad Celsius in geschmolzenem Kerzenwachs einweicht, lassen sich dazu wunderbar nach Zitrone duftende Kerzen herstellen.

Bei Fragen über die Anwendungsmöglichkeiten der Zitronenverbene empfehlen wir ihnen, sich auf jeden Fall an eine Naturärztin oder einen ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Fein gehackt lassen sich die jungen Blätter in wunderbare Aperitifgetränke, erfrischende und wohlschmeckende Drinks oder feinen Sirup verwandeln. Selbst Fruchtpuddings, Kleingebäcken, Cakes und Apfelgelee, aber auch leichten Salatsaucen, verleihen sie einen fast schon „göttlichen“ Duft.

Ein feiner Fisch, pochiert in einer Zitronenkrautsauce oder auch ein Poulet mit einer erfrischenden Füllung, eine Grillade in einer Kräuterkruste grilliert, Saucen und Kräuterbutter sind weitere Verwendungsmöglichkeiten des Zitronenkrauts.

Getrocknete Blätter in Potpourris oder als Streukraut über einen schön gedeckten Tisch gestreut, ergeben dazu eine attraktive und erfrischend duftende Tischdekoration.

Crema Catalana mit Verveine

Rezept: Crema Catalana mit Verveine

Rezept für 4 Portionen

Vier ofenfeste Förmchen a 1.5 dl Inhalt

  • 16 Blätter Verveine / Zitronenstrauch
  • 3 dl Milch
  • 2 dl Vollrahm
  • ½ Zitrone, Schalenabrieb
  • 2 Eier
  • 50 g Zucker

  • 10 g Maisstärke

 

Zum Karamellisieren und Dekorieren:

  • 6 EL Zucker

  • 8 Himbeeren


Zubereitung:

  1. Zitronenstrauchblätter waschen und 4 Stück zum Garnieren beiseitelegen.Restliche Blätter fein hacken.

  2. Eine Pfanne auf den Herd setzten. Milch, Rahm, Zitronenabrieb und gehackte Zitronenstrauchblätter beifügen. Die Masse langsam aufkochen.

  3. Eier, Zucker und Maisstärke in einer grossen Schüssel mit dem Schwingbesen cremig rühren.

  4. Warmen Milchrahm aus der Pfanne, vorsichtig und unter ständigem Rühren in die Schüssel geben. Komplette Masse wieder in die Pfanne zurück giessen und auf kleiner Flamme zur Rose abkochen.
  5. Masse in die vorbereiteten Förmchen giessen und kaltstellen. Kurz vor dem Servieren den Zucker auf die Creme verteilen. Jetzt wird der Zucker karamellisiert. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mit einem kleinen Bunsenbrenner oder im Backofen bei voller Oberhitze 3-4 Minuten.
  6. Crema Catalana mit den Blättern des Zitronenstrauches und den Himbeeren garnieren.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Mirko Buri

Mirko Buri kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Der ehemalige Gault-Millau-Koch ist Begründer von FOODOO, dem Verarbeiter von aussortiertem Gemüse, das sich im Grosshandel nicht rentabel vermarkten lässt. Vom Food-Waste-Pionier erschienen ist u. a. das Kochbuch «Restenlos glücklich». Bis im März 2020 betrieb er mit «Mein Küchenchef» zudem das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz.

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