Peter Ursprung vor dem neuen Hauptsitz

Die Mitarbeitende müssen sich wohlfühlen

Im Gespräch mit Peter Ursprung, Vizepräsident des EGK-Verwaltungsrates und Leiter der Baukommission.

Herr Ursprung, Sie haben das Bauprojekt als Vizepräsident des EGK-Verwaltungsrates intensiv begleitet. Was genau war Ihre Aufgabe?
Ich bin zwar von Haus aus Mathematiker und Informatiker, verfüge aber über langjährige Erfahrungen in der Umsetzung von grösseren Bauprojekten. Deshalb übernahm ich als Leiter der Baukommission die Verantwortung für die Einhaltung des Budgetrahmens und die Sicherstellung der hohen Qualitätsanforderungen. Bei Letzterem ging es vor allem darum, dass sich die Werte der EGK-Gesundheitskasse im Neubau widerspiegeln.

Was meinen Sie damit?
Die EGK setzt sich für Chancengleichheit von Schul- und Komplementärmedizin ein. Das heisst: Bei uns steht der Mensch und sein Wunsch nach einer ganzheitlichen medizinischen Versorgung im Vordergrund. Dieser Ansatz hat viel mit Naturverbundenheit zu tun. Es war uns wichtig, dass diese Unternehmensphilosophie am neuen Hauptsitz sichtbar wird. Ein klotziger Bau mit Leuchtreklamen an der Fassade kam für uns deshalb nie in Frage. Viel zentraler waren ökologische Aspekte wie die Verwendung von klimafreundlichen Materialien und die Erhaltung und Förderung der Biodiversität. Auch in den Innenräumen sorgen natürliche Baustoffe wie Holz und Lehm durch ihre feuchteregulierenden Eigenschaften für ein natürliches Raumklima.

Welche Rolle spielte das Design beim neuen Hauptsitz?
Eine sehr grosse. Ich kenne hierzulande kein anderes Holzgebäude in dieser Dimension, das durch Nachhaltigkeit genauso überzeugt wie durch Schönheit. Dieses harmonische Zusammenspiel war uns sehr wichtig, denn künftig werden hier bis zu 160 EGK-Mitarbeitende von bisher verschiedenen Standorten unter einem Dach zusammenarbeiten. Sie müssen sich wohlfühlen – in den Innen- wie auch Aussenräumen. Dabei spielt neben den natürlichen Materialien, die für ein gesundes Wohlbefinden sorgen, auch die Ästhetik eine entscheidende Rolle. Für mich steht nachhaltiges Bauen nicht im Widerspruch zu einem anspruchsvollen Design.

Der Bau konnte unter dem Budget realisiert werden. Wie haben Sie das geschafft?
Ein haushälterischer Umgang mit den Finanzen war uns von Beginn weg ein Herzensanliegen. Umso erfreulicher ist es, dass wir das Kostendach tatsächlich um 2.5 Prozent unterschritten haben. Dies, obwohl wir etwa eine wesentlich grössere Fotovoltaikanlage montiert haben als ursprünglich geplant. Die Kosteneffizienz verdanken wir insbesondere unserem Zeitmanagement: Wir haben das Projekt frühzeitig ausgeschrieben, die richtigen Partnerinnen und Partner ausgewählt und bei der Umsetzung keine grossen Änderungen mehr vorgenommen. Wesentlich zur Kostenreduktion
hat auch beigetragen, dass wir bei jeder der über 50 Ausschreibungen stets qualifizierte Anbieterinnen und Anbieter engagiert haben, die auch mit dem Preis überzeugen konnten.

Die Laufener Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben sich bei den zwei notwendigen Abstimmungsvorlagen (Preis Landkauf und Quartierplan) klar für den Bau ausgesprochen. Wie verlief die Zusammenarbeit mit den Behörden?
Sowohl beim Kanton als auch bei der Stadt sind wir während des gesamten politischen Prozesses auf offene Ohren und Türen gestossen. Unsere Anliegen wurden sehr speditiv bearbeitet. Die beiden Ja des Stimmvolkes freuen uns aber besonders, weil es deutliche Vertrauenszeichen sind. Wir sind ja in Laufen historisch sehr verankert. 1919 wurde das Unternehmen hier gegründet.

Interview: Güvengül Köz Brown