Das autonome Nervensystem funktioniert anders, als wir es lange Zeit in der Medizin und Physiologie angenommen haben. Unabhängig von unserem Bewusstsein übernimmt das autonome bzw. vegetative Nervensystem eine wichtige Funktion in unserem Leben. Es steuert unsere Anpassung an innere und äussere Reize. Es schätzt ein, ob sich eine Situation für uns als sicher, gefährlich oder lebensbedrohlich darstellt. Der Körper reagiert dann entsprechend – ohne dass wir bewusst etwas entscheiden müssen. Dank der Forschungen des amerikanischen Wissenschaftlers Stephen Porges, Professor für Psychiatrie, geht man heute davon aus, dass das vegetative Nervensystem aus dem Sympathikus und einem zweigeteilten Parasympathikus, dem ventralen und dorsalen Vagusanteil, besteht. Diese Anteile übernehmen unterschiedliche Funktionen. Vor diesem Hintergrund kann menschliches Verhalten mittels der Polyvagaltheorie neu erklärt werden und es lassen sich insbesondere auch für die Traumaheilung neue therapeutische Ansätze finden.
Lernziele
Sie
- lernen, welche Bedeutung das vegetative Nervensystem in der menschlichen Interaktion mit der Umwelt und dem Emotionssystem hat
- lernen die Polyvagaltheorie von Dr. Stephen Porges und deren weitreichende Bedeutung in therapeutischen Kontexten kennen
Voraussetzung: Therapeutische Grundlagen
Anmeldung: Erforderlich, beschränkte Teilnehmerzahl